In Athen gehen die Lichter aus

Schon richtig, aber die Generationen nach 1981 sind nicht in der Zeit der echten Armut, sondern in der Zeit des falschen Reichtums aufgewachsen, und sie werden panisch, wenn sie an Verzicht denken. Ihnen ist die Armut so unbekannt wie die Wüste. Die Jungen von heute sind die Kinder einer Generation, die vom sogenannten Polytechnikum-Aufstand geprägt wurde. Damals, im November 1973, traten Studenten in einen Proteststreik gegen die Militärdiktatur, der blutig niedergeschlagen wurde.

Die Generation des Polytechnikums aber hat das Land verwüstet. Sie wollte mit linkem Jargon ein neues Griechenland aufbauen und ist daran gescheitert. Die Anständigen unter ihnen haben sich zurückgezogen und kümmern sich um sich selbst. Die anderen gingen in die Politik, ergatterten einen lukrativen Job als Unternehmer im Klientelsystem oder einen lohnenden Posten im Staatsapparat.

Anfang der achtziger Jahre war dieser linke Jargon entscheidend, wenn man unter dem Banner der Pasok in die Politik einziehen oder sich einen Platz im Staatsapparat sichern wollte. Wer den Jargon nicht draufhatte, war Teil des alten, reaktionären Systems. Inzwischen sind manche dieser Leute stinkreich geworden. Den linken Jargon benutzen sie immer noch. Aber er ist zur Maskerade geworden.

Sie waren die Gewinner von gestern. Ihre Kinder gehören zu den verlorenen Generationen von heute. Und morgen werden die Väter die Wut der Kinder zu spüren bekommen.

kassandra