Sedelhöfe-Projekt: Ein Platz für Albert Einstein

Sedelhöfe-Projekt: Ein Platz für Albert Einstein

Hommage an den großen Ulmer: Der öffentliche Platz im zukünftigen Sedelhöfe-Einkaufs- und Wohnquartier wird den Namen Albert Einsteins tragen.

„Wir sind beide auf einer Seite des Spielfeldes.“ Mit diesen Worten umschreibt Lothar Schubert, Geschäftsführer von DC Development/DC Values, dem Projektentwickler und Investor des Sedelhöfe-Projekts, das aus seiner Sicht ausgesprochen gute, konstruktive, aber auch arbeitsintensive Verhältnis zur Stadt Ulm. Zwar würde das Hamburger Unternehmen lieber heute als morgen mit dem Spatenstich ein Signal setzen, dass es nach Investorenwechsel und grundlegender Umplanung nun auf der Großbrache am Stadteingang vom Hauptbahnhof her endlich losgeht. Aber es sind noch einige Steine aus dem Weg zu räumen.

Dies ist wörtlich zu nehmen. Denn, wie berichtet: DC soll eine Tiefgarage mit nicht nur 500, sondern auf Wunsch des Gemeinderats mit 700 Stellplätzen bauen. Das bedeutet: Es geht drei Etagen runter, eine mehr als zunächst gedacht. Was nicht nur Umplanungen bis hin zu komplett neuen statischen Berechnungen nach sich zieht. Sondern im praktischen Bauen das Problem aufwirft, „dass wir auf Fels treffen“ (Schubert). Bautechnisch seien solche Schwierigkeiten ebenso gut zu bewältigen, wie das Zurückhalten des Grundwassers („Wir kommen aus Hamburg, da bauen wir immer im Grundwasser der Elbe“). Die Frage sei: Zu welchem Preis? Reichen die vom Gemeinderat bisher für die zusätzlichen Stellplätze vorgesehenen zehn Millionen Euro aus. Oder muss die Stadt draufsatteln?

Schubert ist überzeugt, dass darüber Einigung erzielt wird. So wie er überzeugt ist, dass 200 weitere Parkplätze – für die gut 200, um die die Tiefgarage vor dem Hauptbahnhof abgespeckt worden ist – die richtige Entscheidung sind. „Es kommen viele Menschen aus dem Umland mit dem Auto nach Ulm. Und Ulm wächst ja auch.“

Der DC-Chef bleibt gelassen und ist sich seiner Sache sicher: „Im Herbst können wir loslegen.“ Endgültig geklärt sei bis dahin auch, wie die Hommage an Albert Einstein ausfallen werde, den die Ulmer gerne für sich als ihren größten Sohn reklamieren. Bekanntlich stand Einsteins Geburtshaus in der heutigen Bahnhofstraße, Grundfeste liegen noch unterm Baugrund. Was mit diesen Überresten genau passieren wird, sei noch offen. Das Ulmer Stadtarchiv sei eingeschaltet in diese Fragestellung, berichtet Schubert.

Unabhängig davon ist mit der Stadtspitze geklärt, dass der öffentliche Platz, der als neue Eingangspforte vom Bahnhof her in die City entsteht, den Namen Albert Einstein erhalten wird. Für DC Development/DC Values sei es keine Frage, an den Physik-Nobelpreisträger und Weltbürger angemessen zu erinnern. Weitere Details zur Gestaltung der öffentlichen Räume, beispielsweise ein von der Stadtpolitik gewünschter Brunnen und auch die Fassaden an den vier geplanten Gebäuden, sind ebenfalls Gegenstand von „Detailabstimmungen“, wie Schubert die aktuellen Gespräche nennt.

Er geht von einem Baubeginn an den Sedelhöfen im Herbst dieses Jahres aus. Und er rechnet mit einer Bauzeit von drei Jahren. Eröffnung der Läden, die auf 18 000 Verkaufsquadratmetern vorgesehen sind und auch neue Markennamen nach Ulm bringen sollen, wäre demnach im Herbst 2019. Besonders am Herzen liegt den Projektentwicklern ein qualitätsbewusster Lebensmittel-Vollsortimenter, dem 3500 Quadratmeter zur Verfügung stehen. „Mit renommierten Unternehmern der Branche stehen wir in Kontakt.“

Mit der Vermietung der 112 Wohnungen in den Obergeschossen wird DC Development/Values während des Bauverlaufs beginnen. Die Gesamtinvestition gibt Schubert mit 200 Millionen Euro an.

polis