140 Jahre Albert Einstein

140 Jahre Albert Einstein

polis

„Die Stadt der Geburt hängt dem Leben als etwas ebenso Einzigartiges an wie die Herkunft von der leiblichen Mutter. Auch der Geburtsstadt verdanken wir einen Teil unseres Wesens. So gedenke ich Ulm in Dankbarkeit, da es edle künstlerische Tradition mit schlichter und gesunder Wesensart verbindet.“

(1879-1955) He was the pre-eminent scientist in a century dominated by science. The touchstones of the era–the Bomb, the Big Bang, quantum physics and electronics–all bear his imprint

 

Ulmer App für Nahverkehr und Parken

Ulmer App für Nahverkehr und Parken

polis

Die Ding-Card ist längst abgeschafft, die Kritik an dem System, das sie abgelöst hat, verebbt deshalb aber noch lange nicht: In der Diskussion um ein Kurzstreckenticket (wir berichteten) fordert die SPD jetzt die Einführung einer „Ulm Pay App“, mit der verschiedene öffentliche Dienstleistungen bezahlt werden können.

Zu früh habe man sich im Zuge der Abschaffung der Ding-Card auf den externen Anbieter Handy-Ticket fokussiert. „Hier vermissen wir eine ganzheitliche Sicht auf digitale Umsetzungen“, schreibt Georgios Giannopoulos im Namen der Fraktion an Oberbürgermeister Gunter Czisch. Er kritisiert außerdem, dass auch bei der Frage des Parkens derzeit eine externe Umsetzung favorisiert werde.

Die SPD beantragt deshalb, ein Konzept auszuarbeiten, wie eine „Ulm Pay App“ aussehen könnte, die alle Dienstleistungen wie öffentlicher Nahverkehr, Parken, die Ulm/Neu-Ulm Touristik, zukünftiges Bike- und Car-Sharing, Gastronomie in der Ratiopharm-Arena, Bäder, Bürgerdienste und EBU abdeckt.

Insbesondere beim Nah­verkehr müsse dabei konzeptionell mitbedacht werden, wie die digitale Spaltung abgefedert werden kann, die sich in der Gesellschaft feststellen lässt. „Wir denken an eine enge Zusammenarbeit mit der SWU als Garant für Datenschutz und Datensicherheit“, heißt es im Antrag der SPD-Fraktion abschließend.

Quelle: SWP – SPD will Ulmer App für Nahverkehr und Parken

Altkanzler Schmidt wollte Glasfaser-Spitzenreiter werden

Altkanzler Schmidt wollte Glasfaser-Spitzenreiter werden

kassandra polis

Quelle: WiWo – Jürgen Berke

Bereits Anfang der Achtzigerjahre wurde der Ausbau des Glasfasernetzes von der damaligen Bundesregierung geplant. Wäre der Plan umgesetzt worden, hätte Deutschland heute das beste Glasfasernetz der Welt.

Die sozialliberale Koalition unter Bundeskanzler Helmut Schmidt hat bereits Anfang der Achtzigerjahre beschlossen, alle alten Telefonleitungen durch schnellere Glasfaser zu ersetzen. Das geht aus bisher unveröffentlichten Dokumenten einer Kabinettssitzung vom 8. April 1981 hervor, die der WirtschaftsWoche vorliegen.

„Sobald die technischen Voraussetzungen vorliegen, wird die Deutsche Bundespost aufgrund eines langfristigen Investitions- und Finanzierungsplanes den zügigen Aufbau eines integrierten Breitbandglasfasernetzes vornehmen“, heißt es in einem Sitzungsprotokoll, das unter dem Aktenzeichen B 136/51074 im Bundesarchiv liegt. Wäre der Plan durchgezogen worden, könnte die Bundesrepublik heute das beste Glasfasernetz der Welt haben.

Fünf Wochen nach der Kabinettssitzung legte der damalige Bundespostminister Kurt Gscheidle (SPD) dem Bundeskabinett einen 30-Jahres-Plan vor. Ab 1985 sollte die Bundespost in jedem Jahr ein Dreißigstel des Bundesgebiets mit Glasfaser verkabeln. „Für den Ausbau ist bei einem jährlichen Investitionsvolumen von drei Milliarden Mark ein Zeitraum von 30 Jahren zu veranschlagen“, erklärte der Postminister damals. Bereits im Jahr 2015 wäre Westdeutschland demnach komplett mit Glasfaser versorgt gewesen.

Die damals gehegte Hoffnung, dass Deutschland Schrittmacher beim Einsatz von Glasfaser wird, erfüllte sich allerdings nicht. Nach seinem Wahlsieg 1983 stoppte Schmidts Nachfolger Helmut Kohl das Projekt und startete stattdessen den Bau von TV-Kabelnetzen. Heute gehört Deutschland mit gerade mal 2,7 Millionen Haushalten, die direkt an Glasfasernetze angeschlossen sind, zu den Schlusslichtern unter den Industrieländern.

Ulmer Schulen: Klassenfahrten auf der Kippe

polis

Ein Gerichtsurteil gefährdet Klassenfahrten. Alles geregelt, hieß es im Ulmer Schulbeirat. Aber stimmt das?

Die Skifreizeit fällt aus. Ob es Studienfahrten geben wird, sei fraglich. Dieser Aushang hänge in der Schule ihres Sohnes, berichtete eine Mutter eines Schülers, der ein Ulmer Innenstadt-Gymnasium besucht, über die Unsicherheit, die derzeit auch an hiesigen Schulen in Sachen Klassenfahrten herrscht. Der Mutter, selbst Lehrerin, sind die Freizeiten wichtig, da dort „gruppendynamisch viel passiert“, zumal das „Soziale in Gymnasien meist nicht im Vordergrund steht“. Für die Frau sind Exkursionen „ein Highlight in der Schulzeit“.

Alle sind beunruhigt

Lehrer, Eltern, Schulleiter und Behörden – alle sind beunruhigt wegen der Klassenfahrten, seit es Ende Oktober ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichts zu Klassenfahrten gab. Es besagt, dass Schulleitungen keine Exkursionen mehr genehmigen sollen, sofern diese aus dem Budget der Schule nur dann finanziert werden könnten, wenn die Lehrkräfte auf eine Reisekostenvergütung verzichten.
Die Aufregung erreichte auch den Schulbeirat, der am Donnerstag in der Syrlinschule tagte. Schließlich hatte zuvor die CDU-Gemeinderatsfraktion bei OB Gunter Czisch beantragt zu prüfen, ob Ulm nicht die Schulen in Sachen Klassenfahrten unterstützen könne. SPD-Stadtrat Georgios Giannopoulos hatte zudem eine Pressemitteilung verfasst. In der fordert er die Landesregierung auf, die Zuschüsse für Klassenfahrten im Nachtragshaushalt „mindestens zu verdoppeln“.

In die Sitzung brachte Gerhard Semler, Leiter der Abteilung Bildung und Sport, frohe Kunde von seiner Dienstfahrt am Donnerstag mit. In Stuttgart hatte er den Grünen-Landtagsabgeordneten Jürgen Filius getroffen. Der habe ihm gesagt, das Land plane den bisherigen Zuschuss im Nachtragshaushalt zu verdoppeln, und zwar um drei Millionen Euro. Was Semler so auslegte: „Wir können davon ausgehen, dass die Klassenfahrten im nächsten Jahr gesichert sind.“

Worüber sich die meisten Mitglieder im Schulbeirat uneingeschränkt freuten, etwa die Ulmer Bildungsbürgermeisterin Iris Mann („eine tolle Nachricht“) oder auch Gerd Braig, Vorsitzender des Gesamtelternbeirats der Ulmer Schulen. Hingegen blieb Bernhard Meyer, geschäftsführender Schulleiter der Ulmer Gymnasien, skeptisch. „Das ist nicht in trockenen Tüchern“, sagte er. Für das Einstein-Schulzentrum, dessen Schulleiter er ist, will er bei Buchungen von Exkursionen abwarten, bis es genaue Budgetzuweisungen gibt.

Kommen die Zuschüsse oder nicht?

Was bedeutet der Zuschuss im Nachtragshaushalt genau? „Noch gar nichts“, sagte Filius gestern auf Nachfrage. Denn über die Zuschüsse werde erst im Laufe des Dezembers beraten, wenn es im Parlament um den Nachtragshaushalt geht. Wobei Filius davon ausgeht, dass es einen höheren Zuschuss für Schulen geben soll, mit dem die Lehrerkosten bezahlt werden können. „Wir wollen helfen, die Schulfahrten stattfinden zu lassen.“

Viele Rückmeldungen von verunsicherten Schulen kennt Jochen Waidelich vom Regierungspräsidium Tübingen. Es weiß jedoch nichts von höheren Zuschüssen. Sein Rat an alle Schulen: Sich an die Richtlinien zu halten, „bis es weitere Auskünfte gibt“. Die Richtlinien besagen, das Budget einzuhalten, das den Schulen über eine Berechnung der jeweiligen Schülerzahl vorgegeben ist.

Kommen die Zuschüsse, kommen sie nicht? Schulleiter wie Markus Pfeil von der List-Schule versuchen sich auf die Unsicherheit insofern darauf einzustellen, dass sie planen. „Wir stellen derzeit alle Fahrten und Kosten zusammen.“ Damit die Schule schnell reagieren kann, wenn es tatsächlich mehr Zuschüsse gibt. Denn den Schulen läuft die Zeit davon. Jetzt müssten nämlich die Studienfahrten für den Sommer der jetzigen Elftklässler gebucht werden. Deswegen will Pfeil reagieren können, „sobald ein offizielles Signal“ kommt.

Quelle: SWP – ate